Montag, 26. Mai 2014

john tyzacke hält die fahne hoch


das brummen im rücken und ein tiefer zug von der zigarette. vielleicht lässt das alter die zigaretten besser werden und mit jedem zug wird die vergangenheit herangesogen, bis sie präsent ist und realer, als die eigentlichen momente die sich vor langer zeit abgespielt haben. selbst das brummen der waschmaschine lässt ein gefühl von vertrautheit aufkommen und der öffentliche salon ist heute das, was früher das bahnhofsrestaurant oder der platz des pétanque spiels war. das warten auf die wäsche hat mehr zeit als früher und manchmal wünscht man sich, die maschine würde in der endlosschlaufe weiterkurbeln. geniessen will gelernt sein, und trotz abhanden gekommenem eifer, wird die wäsche genau so sauber wie damals. die streitigkeiten mit den mitbewerberinnen sind beigelegt und irgendwie hat man erkannt, dass all die männer, um die man sich damals gezankt hat, schluss am ende nicht das versprachen was von ihnen erhofft wurde. im gegenteil, mit einem müden lächeln werden sie in einem nebensatz erwähnt. hin und wieder wird über ihre plätze auf dem örtlichen friedhof gesprochen, aber gepflegt sind ihre gräber nicht. es ist wichtiger, dass die nachkommen nicht die selben entscheidungen treffen, dass sie schlauer sind und selbstbewusster. trotzdem will man ihnen die weisheit mit auf den weg geben, dass die liebe über jedem besitz steht, dass die leidenschaft es ist, die die grenze zwischen wahnsinn und verrückheit definiert. und schlussendlich ist es die hoffnung selbst, die einem am leben erhält. Die hoffnung, dass diese geschöpfe all das erreichen was man ihnen von herzen wünscht. das leben ist nicht einfacher geworden und mit der ganzen komplexität des zeitgeistes, gewinnen routinearbeiten wie wäsche waschen an bedeutung. was früher verflucht wurde wird heute geliebt. unsere grossmütter sind christkinder und wir sollten sie auf jeden fall in ehre halten.

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